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25. Zeltfest in Michelbach ist ausverkauft

Von Thorsten Stötzer
Erschienen am 18.06.2019 um 02:45 Uhr, zuletzt geändert am 18.06.2019 um 03:10 Uhr

„Servus Udo“, heißt es zum Beginn des Zeltfests in Michelbach. Etwa 1000 Besucher geben Beifall zum Gedanken an verstorbenen Bürgermeister.



Es sage keiner, dass Lederhosenträger nicht an den Zeitgeist denken. „Bier ist ein veganes Getränk“, erläutert Gerry Grass von der Münchner Zwietracht, „da kann jeder artgerecht mittrinken.“ Ein hochgerecktes Schild mit der Aufschrift „Xuffa“ unterstützt den Appell. Beim Zeltfest des Gebirgstrachten-Erhaltungsvereins (GTEV) Huiberg Weiß-Blau kostet ein Liter Bier übrigens 7,50 Euro.
Mit einem „Servus Michelbach“ rocken die sechs Musiker von der Münchner Zwietracht los. Schottenrock und eine Art Mozart-Frack tragen sie auf der Bühne genauso wie Lederhosen. Bunt wie die Kleidung ist der Stil der Lieder.
Ausgelassene Party steht im Mittelpunkt, nicht Folklore. Die Hauptband des Abends heizt dazu kräftig ein – genauso wie sie es regelmäßig beim großen Oktoberfest in München tut.
„Das sind Profis, da brauchen wir uns um nichts zu kümmern“, lobt Mario Sgoll als GTEV-Vorsitzender die Gruppe. Dabei seien die Mitglieder gar nicht zwieträchtig, sondern sympathisch im Umgang. Schon 2017 spielten sie in Michelbach. „Die rufen alles ab, das ist hier nicht anders, als ob sie vor 10 000 Leuten auf der Wies’n auftreten“, sagt Sgoll zur Show, wobei auch im Brühl das Zelt ausverkauft ist.
Das bedeutet, dass rund 1000 Menschen ausgelassen feiern. Altbekannte Freunde vom Chiemsee sind dabei und 25 Besucher aus Kleve am Niederrhein.
Aus Zorn und Meilingen sind 50 Gäste per Bus angereist. Trachten dominieren das Bild, wobei Frauen heutzutage die Auswahl haben zwischen Dirndl und Lederhose. „Meine Lederhose trägt noch der Hirsch“, erklärt ein Mann im blauen T-Shirt salopp.
„Alle Gerüchte, die rumgehen, sind falsch“
Zimmermannskluft ist gleichfalls zu entdecken. Einige Lederhüte erinnern eher an Australien als an die Alpen. Am elegantesten wirken die Personenschützer von Innenminister Peter Beuth. Ein fröhliches Bild, dem Holger Andrée als Schirmherr und Vorsitzender der Aarbergener Gemeindevertretung beim Fassanstich eine weitere Facette hinzufügt. Und so soll es auch in der Zukunft bleiben im Brühl, wenngleich wie mitgeteilt künftig kein Männer-Tanzfestival mehr ausgetragen wird.
„Das ist das 25. Zeltfest, und es gibt ein 26. Alle Gerüchte, die rumgehen, sind falsch“, beruhigt Mario Sgoll wie bereits am Vorabend. Zu Herzen geht etwas anderes bei der Begrüßung. „Einer fehlt in der Aufzählung, aber ihr wisst, er ist bei uns und passt auf uns auf: Servus Udo“, sagt der Vorsitzende in Gedenken an den vor zwei Monaten unerwartet gestorbenen Bürgermeister und Vereinsgründer Udo Scheliga. Es folgt minutenlanger Beifall, den alle Besucher im großen Zelt im Stehen spenden.
„Ich weiß, dass er von oben zuschaut und von uns erwartet, dass wir es richtig krachen lassen“, schließt sich Peter Beuth an. Dazu tragen vor der Zwietracht die Original Mühlbachtaler aus dem Rhein-Lahn-Kreis bei. Zu „Cordula Grün“ haben sie eine entsprechend gefärbte, lebensgroße Puppe dabei. Frontmann Peer Krahulik spricht derart authentisch Dialekt, dass keiner bemerkt, dass er aus dem Taunus statt aus Tirol stammt. Nicht umsonst heißt es musikalisch „vom Mühlbach bis zum Zillertal.“

Auszug Wiesbadener Kurier vom 11.06.2018

Zeltfest des Gebirgstrachten-Erhaltungsvereins Huiberg Weiß-Blau in Michelbach



Von Thorsten Stötzer

MICHELBACH - Polonaise zu „Im Wald da sind die Räuber“, Fassbieranstich und dann zeigt „Geri, der Klostertaler“, weshalb er Bergstiefel anhat. Gerhard Tschann, so sein bürgerlicher Name, steigt beim Zeltfest des Gebirgstrachten-Erhaltungsvereins Huiberg Weiß-Blau in Michelbach nämlich häufiger auf Bänke und Tische, als dass er auf der Bühne steht. „Gib alles – nur nicht auf“, so einer seiner Hits.

Geri ist ein instrumentales Multitalent. Für „die beste Nacht der Welt“ greift er zum Dudelsack und dann zum Saxofon, das für ihn „das erotischste Instrument schlechthin“ ist. Im Stile der Blues Brothers legt er los. Lediglich das Unterfangen, auf den Schultern eines Kellners Saxofon zu spielen, bleibt ein Versuch. Doch die Stimmung steigt weiter und Geri verspricht im ausverkauften Zelt: „Wir machen da weiter, wo wir vor zwei Jahren aufgehört haben.“ 2016 war er ebenfalls in Michelbach zu Gast.

Auch die Speisekarte passt zum weiß-blauen Zeltfest

„Er passt in unser Konzept als Lederhosenträger und ist ein unheimlich sympathischer Kerl“, sagt Mario Sgoll, der Vorsitzende der Gebirgstrachtler, über Gerhard Tschann. Wie der Künstler mit dem Vorarlberger Nummernschild an seinem Transporter fügt sich natürlich auch die Speisekarte ins weiß-blaue Zeltfest ein. Schweinsbraten mit Serviettenknödeln, Weißwürste, Brezeln und Presskopf füllen die Teller. Die Maß König-Ludwig Hell oder Dunkel kostet 7,50 Euro – „ein Prost der Gemütlichkeit“.

Sehr hoch ist wieder die Trachtenquote im Zelt und davor. Es zeigt sich, dass Frauen ebenso gerne Lederhosen anziehen, während Männer im Dirndl außerhalb der Fastnacht undenkbar erscheinen. Tätowierungen auf der Wade zur Krachledernen oder auf den Schultern zum offenherzigen Dirndl sind kein Problem. Wer ohne Tracht kommt, kann sich T-Shirts kaufen, auf denen Ausreden-Slogans zu lesen sind wie „meine Lederhose trägt noch der Hirsch“ oder „mein Dirndl ist grad‘ in der Wäsch‘“.

Wie Mario Sgoll erzählt, stammt die stärkste Besuchergruppe aus Kevelaer am Niederrhein, 80 Mitarbeiter der dortigen Stadtwerke halten sich im Rahmen ihres Betriebsausflugs derzeit in Limburg auf. Optisch fallen die Rheinländer nicht auf dank Gamsbart am Hut und karierten Hemden. Sprachlich hapert es jedoch ein bisschen, vor allem bei der Kontaktaufnahme mit den Goaßlschnalzern aus Übersee-Feldwies. Die zehn Chiemgauer sind „eine Splittergruppe in unserem Trachtenverein“ daheim, erklärt ihr Chef Michael Wagner. In Michelbach lassen sie nun gekonnt lange Geiseln knallen, wie sie früher die Fuhrleute dabeihatten. „Wie eine Hupe“ hat das Goaßl-schnalzen ehedem funktioniert, es war „Gruß und Warnung zugleich“. Heute ist ein Stück Brauchtum daraus geworden, für das jede Woche trainiert werden muss.

Immer dünner werden die Schnüre an der Spitze der Geisel, die „Schmelz“ heißt. Wer eine Acht schlägt und beim Umkehrschwung ein Vakuum erzeugt, bringt die Peitsche zum Knallen, erläutert Wagner die physikalischen Gesetze. In Oberbayern hat das eine große Tradition. Nahtlos anschließen können sich die Original Mühlbachtaler. Mit „Mia san die Mühlbachtaler“ präsentieren sie sich im schwül-heißen Zelt und bekennen, nicht aus Tirol zu sein – sondern aus der Verbandsgemeinde Nastätten.

 


Auszug Wiesbadener Kurier vom 30.08.2017

Michelbach: Gebirgs-Trachten-Erhaltungs-Verein Huiberg begeht Geburtstag des Bayernkönigs Ludwig



Von Danuta Kottusch

MICHELBACH - Den 127. Geburtstag von Bayernkönig Ludwig begeht man in Michelbach am Sonntag mit einem Frühschoppen. Traditionell erhalten die sogenannten „Brühlpaten“ dazu ein Freigetränk, weibliche Gäste werden mit Sekt und Blumengruß empfangen. Später schunkelt man zu den Hits der „Huiberg Drops“ und stärkt sich mit Weißwurst und Brezeln, mit Fleischkäse und Kartoffelsalat. Dreierlei König-Ludwig-Biere werden hierfür aus Bayern importiert, die Brände kommen aus dem Schwarzwald. Der Frühschoppen diene dem Zusammenhalt, erzählt Mario Sgoll, der den Vorsitz des eingetragenen Vereins mit diesem langen Namen innehat: Gebirgs-Trachten-Erhaltungs-Verein Huiberg Weiß-Blau, kurz GTEV. Als gegen 12 Uhr die „Huiberg Drops“ ihren musikalischen Vortrag starten, sitzen schon erste Gäste vor dem Dorfgemeinschaftshaus, in dem die Gebirgstrachtler ihr Vereinsheim haben.

Hinter dem Tresen steht auch Udo Scheliga: Aarbergens Bürgermeister trägt Krachlederne zum weißen Hemd und gilt im Verein als Urgestein. Die Vereinsgründung wird am Biertisch bereitwillig aufgerollt: Bis in die 60er Jahre hätten die Michelbacher auf ihrem Dorfplatz gefeiert, so Sgoll. Zur Anschauung reicht ein Gründungsmitglied schwarz-weiße Fotos herum, die ein Turnerfest auf dem Dorfplatz, „dem Brühl“, zeigen. Scheliga sei Mitglied der 1992 gegründeten Sängergruppe „Huiberg Drops“ gewesen und wollte die Dorfmitte wieder beleben. Mit ihren Trachten aus dem letzten Urlaub gründeten 16 Trachtenträger im Jahr 1994 den GTEV. In der Folge verkauften sie über 400 „Brühl-Patenschaften“ und richteten mit den Einnahmen die Dorfmitte her. Das habe für Toilettenhäuschen und die Schotterung gereicht, erzählt Sgoll.

Seit Reaktivierung des Brühlplatzes steigt alljährlich das Zeltfest zu Ehren von König Ludwig, das in diesem Jahr an drei Tagen rund 2500 Gäste zählte und zunehmend junge Besucher lockt. Und der Huiberg? Die Bauern hätten zuzeiten ihre Kühe mit „Hui“ auf den Michelbacher Hausberg getrieben, wo sich heute der Segelflugplatz finde, weiß Toni Hammer von den „Huiberg Drops“. Das Repertoire der Letzteren reicht von Bayerisch bis Kölsch, von Oldies aus Rock und Pop bis zu modernen Schlagern. Zu dem Gesang von Klaus, Iris und Ralph wippt auch Manuela B. aus Bad Schwalbach. Sie ist mit Mutter und Cousine da, trägt ein Trachten-Shirt zur schwarzen Hose und rote Wangen: „Sonst geh ich in die Disco“, lacht sie, „aber hier kommt auch Stimmung auf.“


"Die populärste Oktoberfestband der Welt“ heizt den Michelbachern ein


von Thorsten Stötzer Wiesbadener Kurier vom 12.06.2017

MICHELBACH - „Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern“, schallt es unter bayerischen Rauten durch das Festzelt im Michelbacher Brühl. Ein „Humba, humba, täterä“ beherrscht die Band Münchner Zwietracht ebenso wie „Viva Colonia“. Der Stilmix durch die Regionen deutscher Frohsinnslieder stört die Freunde des Zeltfestes des Gebirgs-Trachten-Erhaltungs-Vereins (GTEV) Huiberg Weiß-Blau nicht im Geringsten – ganz im Gegenteil, die Stimmung ist prächtig.

Schottenrock und Lederhosen

Die sechsköpfige Band reißt die Feiernden von den Sitzen, bald wird auf dem Verbundsteinpflaster vor der Bühne getanzt. Nicht das klassische Volkslied ist das Metier der Profi-Musiker, Party ist stattdessen angesagt. Auch optisch darf es bunter zugehen als auf einer bayerischen Kirchweih: Robert Haslinger trägt Schottenrock, die Lederhose darf schon mal eine Nappa-Variante sein.

Diese Atmosphäre haben sich der GTEV-Vorsitzende Mario Sgoll und seine Mitstreiter gewünscht. Im vergangenen Jahr traten die Zillertaler Haderlumpen in Michelbach als Hauptgruppe auf und präsentierten hauptsächlich eigene Stücke. Die kamen bedächtiger rüber und animierten die Leute weniger auf die Bänke zu steigen wie zuvor bei den Original Mühlbachtalern aus der Nastätter Gegend.

 „Unser Publikum hat sich verjüngt“, schildert Sgoll, entsprechend wandelten sich die Erwartungen an die Musik. Die Original Mühlbachtaler werden dem seit Jahren gerecht. Mit dem Zillertaler Hochzeitsmarsch und einem lauten „Zicke-zacke – zicke-zacke“ beenden sie ihr zweistündiges Programm im bebenden Zelt und kommen nächstes Jahr wieder. „Hier ist wieder die Hölle los. Das Publikum ist jedes Mal super“, lobt der Bandchef Peer Krahulik – die Sympathie ist gegenseitig.

 Die Münchner Zwietracht ist laut des Schriftzugs auf ihrem Transporter „die populärste Oktoberfestband der Welt“. Mit einem „Let’s go“ laden die sechs Musiker um Gerry Grass und Wolfgang Köbele zum Feiern ein. Es verschwimmen die Grenzen der Genres, viele Schlager sind im Repertoire dabei wie „Resi, I hol di mit mei’m Traktor ab“ oder Drafi Deutschers „Marmor, Stein und Eisen bricht“.

 Schweinshaxen, Weißwürste und Semmelknödel

 Zugleich hat sich die Kulisse verändert für ihren Auftritt: Statt des Schlosses Neuschwanstein ist eine Videowand zu sehen, auf der zum Beispiel High Heels herumstöckeln zum Hit „Sie hatte nur noch Schuhe an“. Die heimischen Gebirgstrachtler haben sich die Zwietracht übrigens vorab live angeschaut: bei einem Open-Air-Konzert im Zillertal, wohin sie ihren großen Vereinsausflug unternahmen.

 Bei allem Mut zu Innovationen werden Traditionen gewahrt. Schweinshaxen, Weißwürste und Semmelknödel stehen auf der Speisekarte. Die Besucher tragen gerne Tracht, wobei die Frauen häufiger als früher dem Dirndl die Lederhose vorziehen – man muss nicht gleich Hirschleder-Couture wählen. „Es läuft super“, fasst Mario Sgoll zusammen, zumal die Festtage friedlich verlaufen und das Zelt bereits vor sechs Wochen ausverkauft war. „Vielleicht zieht die Band“, vermutet der Vorsitzende.



ZELTFEST Gebirgstrachten-Erhaltungsverein bietet Partystimmung und Folklore / Mühlbachtaler heizen Gästen ein

MICHELBACH - Volle 29 Jahre – so lange, wie sie bestehen – haben die Zillertaler Haderlumpen auf Michelbach warten müssen. So begrüßen die Volksmusiker aus Österreich ihr Publikum beim 22. Zeltfest des Gebirgstrachten-Erhaltungsvereins (GTEV) Huiberg Weiß-Blau. Zahlreiche Besucher stehen bereits auf den Bänken. Wer noch sitzt, wird direkt zu Schunkelrunden eingeladen.

Das Trio singt über die „Lumpenfreunde“ und die „Madl‘n vom Land“. Aus Zell am Ziller ist die Gruppe aufgebrochen, das ist an der Tür des Tour-Busses zu lesen. Das Gastspiel in Aarbergen reiht sich ein in eine Serie von Auftritten, die die Haderlumpen in jüngster Zeit auch nach Luxemburg, in die Niederlande und nach Essen geführt haben. Zuletzt waren sie in Mayrhofen in Tirol zu hören.

Band-Chef Vitus Amor nennt Michelbach scherzend eine „Weltstadt“ und lobt ganz seriös: „Die kleinen Orte machen es am besten.“ Vor dem Konzert hat er einen Spaziergang über den Huiberg bis zum Segelflugplatz unternommen, um die Gegend beim ersten Besuch kennen zu lernen. Unten im Brühl wartet ein mit rund 1000 Menschen ausverkauftes Zelt auf die Zillertaler Haderlumpen. Der Sieger im Grand Prix der Volksmusik von 2007 hat für einen rasanten Ticketverkauf gesorgt. Karten gingen bis nach Belgien und Nordrhein-Westfalen zu Fanclubs, berichtet der GTEV-Vorsitzende Mario Sgoll. Aus Oberhausen im Ruhrgebiet ist zum Beispiel Lena Buschhaus eigens angereist und aus Frankfurt Nicole Düll. „Das ist wie ein Familientreffen“, erzählen sie und loben die Bodenständigkeit ihrer Idole. Überhaupt steht für sie fest: Die Haderlumpen sind die besten.

Vorab sorgen schon die Original Mühlbachtaler aus dem Nastätter Raum für Stimmung im Zelt mit einer Mischung zwischen Polka und Pop. Die aus den Gottestalern hervorgegangene Formation versteht es, Folklore mit Titeln wie „Seven Nation Army“ zu verbinden und Partylaune zu erzeugen. Die Leute feiern derweil zünftig bei König-Ludwig-Bier und Schweinshaxen mit Sauerkraut.

 Karten bereits im Vorfeld ausverkauft

Das obligatorische Fass Bier sticht Erika Haas nach mehreren Versuchen an der Seite von Bürgermeister Udo Scheliga an. Für den Verein mit seinen 47 Mitgliedern bedeutet das Fest zu stemmen einen personellen Kraftakt. Diesmal war das Zelt erst mittwochs verfügbar, schildert Sgoll. „Seitdem sind wir durchgängig hier“, die Helfer hinter der Theke „sind immer da“, kein Schichtwechsel ist möglich.

Zugleich freut sich Sgoll über ein Publikum, das sich ständig mehr Mühe gibt, in Tracht zu erscheinen. Zwar leuchten manchmal Turnschuhe unter den Lederhosen, aber zugleich ist Liebe zu authentischen Frisuren und Accessoires zu bewundern. Ebenfalls dem Anlass angepasst feiert Innenminister Peter Beuth mit und übergibt als „guter Onkel“ eine Zuwendung, denn der Schirmherr sei ausgefallen.

Zwischen Dirndln und Gamaschen fällt zum einen Stefanie Keller aus Daisbach auf, die mit Schleier und pinkfarbenem Shirt ihren Junggesellinnen-Abschied begeht. Ein orangefarbenes Hemd trägt Gerd Füllhas von der Initiative „Menschen für Kinder“. Es wird Geld gesammelt für krebskranke Kinder und auf eine große Radtour hingewiesen, die im September in Aarbergen Station macht.


Prächtige Stimmung beim Zeltfest des Gebirgs-Trachten-Erhaltungs-Verein in Michelbach



Von Thorsten Stötzer am 1.06.2014  Wiesbadener Kurier

 

Von Thorsten Stötzer

MICHELBACH - Der Disconebel verflüchtigt sich nur langsam, aber „Geri, der Klostertaler“ weiß auch so, wo es langgeht. „Wo sind die Hände?“, ruft er ins Michelbacher Festzelt, und er muss nicht lange auf Resonanz warten. Der Auftritt des Gaststars aus Vorarlberg bildet den Höhepunkt des Abends. Bald greift der Musiker, der eigentlich Gerhard Tschann heißt, zu einem Dudelsack.

Geri setzt auf eine Vielzahl an Instrumenten, einen Medley-Stil und Nähe zum Publikum. Schon steht er mit dem Saxofon auf einem Tisch tief unten im Zelt. Ein bisschen erinnert er dabei an einen Blues Brother in Lederhosen. Gipfelkönig und ein DJ aus den Bergen sind Motive seiner Lieder. Traditionelle Volksmusik erklingt da natürlich nicht, gefragt sind Partystimmung und Unterhaltung.

„Einer geht noch“ wird rockig mit „Seven Nation Army“ kombiniert. Den Besuchern im Brühl gefällt es sichtlich, phasenweise scheinen mehr Menschen auf den Bänken zu stehen als zu sitzen. Geri versteht sein Metier. Der Österreicher war Mitglied der bekannten Gruppe Klostertaler, bis die sich vor fünf Jahren aufgelöst hat. Nach Michelbach kam er auf Initiative seiner Managerin.

Im vergangenen Jahr hat beim Zeltfest eine junge Frau Mario Sgoll angesprochen, den Vorsitzenden des Gebirgs-Trachten-Erhaltungs-Vereins (GTEV) Huiberg Weiß-Blau. Wie sich herausstellte, war es die Managerin, und „drei Wochen später begann der E-Mail-Kontakt“. So bahnte sich der Auftritt an mitsamt einem großen Fundus an Instrumenten und einem mobilen Fan-Shop voller Schals und Shirts.

Lederhose und Dirndl

Ansonsten sind kleidungstechnisch natürlich Lederhosen, Dirndl, karierte Hemden und Bergstiefel angesagt. Tracht trägt auch die Gruppe aus Isselbach im unteren Westerwald. „Wir haben extra einen Bus gechartert“, erzählt Eckhard Kurz. Initiator war Markus Weiß, der in der Nähe arbeitet. Mit elf Leuten ging es vor fünf Jahren los, heute kommen 33 Personen zum Zeltfest. Bier gibt es dort reichlich, sogar als Maß für 6,50 Euro. Ein Fass wird zünftig angestochen, drei Holzhammer-Schläge genügen dem langjährigen Festwirt Ulrich Löhr aus Lindenholzhausen an der Seite von Schirmherr Josef Schramm. Auch Innenminister Peter Beuth (CDU )feiert mit, den CDU-Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Willsch befragt das ZDF vor Ort zur Griechenlandkrise.

Alpiner Akzent

Für Abwechslung ist also gesorgt. Vor der Tür kann sich jeder kostenlos fotografieren lassen. Drinnen sorgen außer Geri, dem Klostertaler, die Gottestaler für Stimmung. Die drei Musiker aus dem Rheingau pflegen alpinen Akzent und haben das Zelt sofort im Griff mit ihren Stücken, die das „Prosit der Gemütlichkeit“ und Schunkelrunden mit Schlager und Pop verbinden.

„Die Gottestaler haben den Leuten schon voriges Jahr gut gefallen“, berichtet Sgoll, so wurden sie direkt wieder engagiert. Und wieder ist das Zelt gut gefüllt, Werbung müsse nicht mehr groß gemacht werden, sagt der Vorsitzende. GTEV und Brühl haben ihren guten Ruf sicher bei der 21. Auflage des Festes.

 

 

Von Thorsten Stötzer am 16.06.2014  Wiesbadener Kurier

 

Michelbacher Zeltfestival restlos ausverkauft

MICHELBACH - „Die jungen Zillertaler“ tragen Tiroler Landestracht auf der Bühne, und im Saal sind vorwiegend Lederhosen, karierte Hemden und Dirndl zu sehen. Doch es fallen auch die roten Zipfelmützen auf, die es übrigens am Merchandising-Stand der Musikgruppe aus Österreich zu kaufen gibt. Die Mützchen sind eine Hommage an das Zwergenlied der gerne „Juzis“ gerufenen Band.

Besucher auf den Tischen

Doch erst einmal erklingen andere Stücke wie „So a schöner Tag (Fliegerlied)“ beim großen Zeltfest des Gebirgs-Trachten-Erhaltungs-Vereins (GTEV) Huiberg Weiß-Blau in Michelbach. „Die jungen Zillertaler“ namens Daniel Prantl, Markus Unterladstätter und Michael Ringler sind 35 bis 37 Jahre alt und an diesem Abend das, was andernorts Headliner heißt. Über 1000 Besucher lassen sich animieren von Musik und Show zwischen Lichtorgel und bayerischen Fahnen.

Als das Trio aus dem Ort Strass im Zillertal auf die Bühne steigt, liegen schon mehr als vier Stunden hinter dem Publikum. Aus planerischen Gründen ging es bereits um 17 Uhr los mit der Musik, erklärt der GTEV-Vorsitzende Mario Sgoll. Den Gottestalern aus Oestrich-Winkel gehörten die frühen Stunden, und die Rheingauer heizten so ein, dass die Leute gleich auf die Bänke stiegen – Innenminister Peter Beuth inklusive.

„Die Gottestaler machen genau die Musik, die hier gebraucht wird“, sagt Sgoll über Matthias Mühlbacher, Thomas Lesch und Peer Krahulik. Da das Zeltfest nun das 20. Mal auf dem Kalender steht, hat sich der Verein zudem mit den aus dem „Grand Prix der Volksmusik“ bekannten „Jungen Zillertalern“ beschenkt. Freitags traten sie noch in Mayrhofen in Tirol auf, samstags stehen sie dreieinhalb Stunden lang auf der Michelbacher Bühne.

An diesem Abend ist das Zelt restlos ausverkauft – erstmals in der Geschichte der Veranstaltung, berichtet Sgoll. „Wir sind rundum zufrieden“, fasst er die Sicht der Veranstalter zusammen, die zum kleinen Jubiläum einen neuen Service anbieten: Jeder darf sich vor der Vereinsfahne kostenlos fotografieren lassen, direkt vor Ort wird dann die Aufnahme ausgedruckt.

Sonntags folgen ein Gottesdienst im Zelt, ein Gastspiel der Meilinger Musikanten sowie Beiträge der Böllerschützen und der Jagdhornbläser. Der GTEV hat in den vergangenen beiden Jahrzehnten Routine erworben, und vorbei sind die Zeiten, in denen das Zeltfest im damals noch unbefestigten Brühl in 20 Zentimeter Schlamm zu versinken drohte und kurzfristig Schotter herangekarrt werden musste.

„Es ist aber auch stressig“, sagt Sgoll über den Einsatz der Helfer, die an drei Tagen hintereinander Dienst tun. 45 Mitglieder hat der Verein – „bei uns gibt es nur Aktive“. Viele davon nähmen eine Woche Urlaub, beispielsweise um in braunen Lederhosen hinter der Theke zu stehen und die Gäste mit Schweinshaxen, Weißwürsten und König-Ludwig-Bier zu versorgen.


Auszug aus dem Aarbote vom 10.06.2013 von Torsten Stötzer

Dirndl trifft auf Lederhose

Zeltfest - Trachten-Quote steigt an der Aar / Obstler vom Ski-Tablett

"Wieder alles im Griff", tönen die Fetzentaler beim Zeltfest des "Gebirgs-Trachten-Erhaltung-Vereins Huiberg Weiß-Blau" ( GTEV) in Michelbach. Das treibt die ersten der 800 Besucher auf die Bänke - und das natürlich auch im Dirndl.
Jessica Haak trägt seit drei Jahren Tracht bei der großen Gaudi in ihrem Heimatort. " Das Zeltfest gehört zu Michelbach, so etwas gibt es sonst nirgends", freut sie sich.
Wie die 21-Jährige hat sich ein Großteil der Gäste mit Dirndl oder Lederhose ausstaffiert für den Abend. Der GTEV-Vorsitzende Mario Sgoll schätzt den Anteil auf mittlerweise 70 bis 75 Prozent.
"Meine ist aus der Nähe vom Chiemsee, in der habe ich sogar geheiratet", sagt er über seine Lederhose. 19 Jahre ist das her, in dieser Zeit wurde zugleich das erste Michelbacher Zeltfest gefeiert.
Schwül ist es diesmal unter den weißen Planen, die warme Luft treibt den Schweiß in rotkarierte Hemden. Das steigert den Bierdurst, gestillt wird er mit Produkten der Schlossbrauerei Kaltenberg. "König Ludwig" heiß die Marke, der GTEV schenkt sie aus in den Varianten Weißbier, Hell und Dunkel. "Wir haben Ansprechpartner direkt im Unternehmen", erklärt Sgoll, nur über Literzahlen will er sich nicht äußern.
Die Brauerei hat auch für ein Holzfass gesorgt, das Schirmherr Klaus-Peter Willsch ansticht. Anschließend dürfen die aufgereihten Honorationen Obstler trinken - serviert auf einem Ski des österreichischen SkiSprung-Olympiasiegers Thomas Morgenstern. "Skisport bei gefühlten 35 Grad", feixt Sgoll, der das Ski-Tablett durch einen befreundeten Wirt aus Österreich erhalten hat.
Dass erst vor Wochenfrist die Kastelruther Spatzen in Panrod ein Konzert gegeben haben, schmerzt den Vorsitzenden übrigens nicht. "Die haben andere Fans", erläutert er, zudem ist der Eintritt in Michelbach mit sechs Euro ungleich niedriger, die Maß Bier kostet übrigens 6,50 Euro. Sgoll erkennt beim Zeltfest auch einen Wandel beim Publikum: Es werde jünger, teilweise komme schon die zweite Generation im feschen Dirndl.

Stimmung wie im Stadion
Auch die Musik leiste dabei ihren Beitrag. Die Fetzentaler, acht Profimusiker aus dem Salzburger Land, spielen Schlager und Partyhits bis hin zu "Satisfaction" von den Rolling Stones. Die Stimmung ähnelt manchmal der in einem Fußballstadion. "Es macht Spaß, das ist etwas Besonderes", bestätigen Marcel Besier und Marco Urban aus Dickschied, der seine Lederhose noch von einem Tanzauftritt mit den Atzmann-Tornados besitzt.
Aus Meilingen und Diez sind Freunde des  Zeltfestes sogar mit Bussen angereist. Die 44 Mitglieder des GTEV sind seit Tagen vollauf damit beschäftigt, die Veranstaltung zu stemmen. Im nächsten Jahr steht dann die 20. Auflage an, da plant der Verein im Stillen bereits an neuen Höhepunkten, nachdem diesmal kein bayerischer Adel in Aarbergen weilte.

Fetzen

Pressemitteilung – Aarbote vom 11.06.2012

Alpenländische Gaudi beim 18. Zeltfest des Gebirgs-Trachten-Erhaltungs-Vereins (GTEV) Huiberg Weiß-Blau in Michelbach

11.06.2012 - MICHELBACH
Von Thorsten Stötzer
Neue modische Trends sind beim 18. Zeltfest des Gebirgs-Trachten-Erhaltungs-Vereins (GTEV) Huiberg Weiß-Blau zu entdecken. Vor allem fällt im Michelbacher Brühl auf, wie sich Lederhosen mit Fußballtrikots kombinieren lassen. Trendsetter vergessen am Abend des ersten deutschen EM-Spiels nicht das Brauchtum. Andere tragen zur Krachledernen wenigstens ein schwarz-rot-goldenes Schweißband am Handgelenk - nicht unpraktisch bei schwülen Zelttemperaturen.


Bühne gehört Musikern
Wer Fußball gucken will, muss allerdings in ein kleines Sonderzelt ausweichen. Der Verein hat sich letztlich dagegen entschieden, in den Ecken des großen und nahezu ausverkauften Hauptzeltes Bildschirme aufzustellen, berichtet der GTEV-Vorsitzende Mario Sgoll. Die Bühne gehört ganz allein den Musikern. „Die Fetzentaler“ aus dem Salzburger Land bestreiten den Hauptteil des Programms.


Die acht Profi-Musiker, die sich selbst als österreichisch-bayerische Verbindung vorstellen, sind erstmals in Aarbergen zu Gast. „Ich habe sie zuerst im Skiurlaub spielen gehört“, erzählt Sgoll. Im Brühl reicht das Repertoire von echter Folklore bis zu Schlagern von Udo Jürgens. Die Gruppe geht interaktiv aufs Publikum zu, bittet Frauen im Dirndl zum Tanz, oder schickt ihren Klarinettisten über die Tische, um kniend vor dem nächsten Dirndl ein paar Takte zu spielen.


Die Besucher gehen auch aus freien Stücken zahlreich zum Tanzen. Außerdem feiern die Leute gelegentlich auf den Bänken weiter. Mittendrin amüsiert sich auf diese Weise eine vierköpfige Delegation aus der russischen Region Jaroslawl, einem Partnerbezirk Hessens, die derzeit mit Hohensteiner Freunden und Fachleuten des Amtes für Bodenmanagement einen Arbeitsbesuch in Deutschland absolvieren.


„Sehr ungewöhnlich und sehr lustig“, findet Vize-Gouverneur Aleksey Buschnev das Fest. Wie er weiter übersetzen lässt, ist er „total begeistert“ von der alpenländischen Gaudi und teilt mit, dass in Russland eher unter freiem Himmel gefeiert wird. Irrtümlich wird seine Abordnung als Gruppe aus Sibirien angekündigt, obwohl Jaroslawl eindeutig in Europa liegt. Aber sogar Übersee ist vertreten - die Gemeinde am Chiemsee macht Fremdenverkehrswerbung mit Tourist-Chef und Gamsbartträger Georg Schobersteiner an der Spitze.


Unterhaltung bieten auch ein Fassanstich und vor allem das Trio „Heidis Erben“ aus Köln. Drei Frauen im Alter von 24 bis 26 Jahren präsentieren eine halbe Stunde lang Volksmusik im Partysound. Die Show mit Vroni, Franzi und Marie im Dirndl steigt auf einer Bühne, an deren Seite die Standarte des GTEV aufragt. Gemälde von Schloss Neuschwanstein und einem Glas Weißbier prägen die Kulissen.


Die Maß König-Ludwig-Bier, hell oder dunkel, kostet beim Zeltfest 6,50 Euro. Fast alle 44 Mitglieder des GTEV sind im Einsatz, um die Menschen an den blau-weißen gedeckten Tischen zu versorgen. Die Männer der Theken-Mannschaft tragen ebenfalls Lederhosen, gekellnert wird im Alltagslook.


Von der Schweinshaxe mit Kraut über Weißwürste bis zur Brez’n reicht das Angebot auf der Speisekarte. Stilvoll werden die Gerichte auf Porzellantellern serviert. „Die Fetzentaler“ stimmen das nächste „Prosit der Gemütlichkeit“ an. Mit „oans, zwoa gsuffa“ fordern sie zum Gläser-Stemmen auf.

Heidis Erben„Heidis Erben“ nennen sich die drei jungen Damen, die das Publikum beim Zeltfest mit volkstümlichen Liedern in Stimmung brachten.

 


Von Thorsten Stötzer

MICHELBACH - Der Disconebel verflüchtigt sich nur langsam, aber „Geri, der Klostertaler“ weiß auch so, wo es langgeht. „Wo sind die Hände?“, ruft er ins Michelbacher Festzelt, und er muss nicht lange auf Resonanz warten. Der Auftritt des Gaststars aus Vorarlberg bildet den Höhepunkt des Abends. Bald greift der Musiker, der eigentlich Gerhard Tschann heißt, zu einem Dudelsack.

Geri setzt auf eine Vielzahl an Instrumenten, einen Medley-Stil und Nähe zum Publikum. Schon steht er mit dem Saxofon auf einem Tisch tief unten im Zelt. Ein bisschen erinnert er dabei an einen Blues Brother in Lederhosen. Gipfelkönig und ein DJ aus den Bergen sind Motive seiner Lieder. Traditionelle Volksmusik erklingt da natürlich nicht, gefragt sind Partystimmung und Unterhaltung.

„Einer geht noch“ wird rockig mit „Seven Nation Army“ kombiniert. Den Besuchern im Brühl gefällt es sichtlich, phasenweise scheinen mehr Menschen auf den Bänken zu stehen als zu sitzen. Geri versteht sein Metier. Der Österreicher war Mitglied der bekannten Gruppe Klostertaler, bis die sich vor fünf Jahren aufgelöst hat. Nach Michelbach kam er auf Initiative seiner Managerin.

Im vergangenen Jahr hat beim Zeltfest eine junge Frau Mario Sgoll angesprochen, den Vorsitzenden des Gebirgs-Trachten-Erhaltungs-Vereins (GTEV) Huiberg Weiß-Blau. Wie sich herausstellte, war es die Managerin, und „drei Wochen später begann der E-Mail-Kontakt“. So bahnte sich der Auftritt an mitsamt einem großen Fundus an Instrumenten und einem mobilen Fan-Shop voller Schals und Shirts.

Lederhose und Dirndl

Ansonsten sind kleidungstechnisch natürlich Lederhosen, Dirndl, karierte Hemden und Bergstiefel angesagt. Tracht trägt auch die Gruppe aus Isselbach im unteren Westerwald. „Wir haben extra einen Bus gechartert“, erzählt Eckhard Kurz. Initiator war Markus Weiß, der in der Nähe arbeitet. Mit elf Leuten ging es vor fünf Jahren los, heute kommen 33 Personen zum Zeltfest. Bier gibt es dort reichlich, sogar als Maß für 6,50 Euro. Ein Fass wird zünftig angestochen, drei Holzhammer-Schläge genügen dem langjährigen Festwirt Ulrich Löhr aus Lindenholzhausen an der Seite von Schirmherr Josef Schramm. Auch Innenminister Peter Beuth (CDU )feiert mit, den CDU-Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Willsch befragt das ZDF vor Ort zur Griechenlandkrise.

Alpiner Akzent

Für Abwechslung ist also gesorgt. Vor der Tür kann sich jeder kostenlos fotografieren lassen. Drinnen sorgen außer Geri, dem Klostertaler, die Gottestaler für Stimmung. Die drei Musiker aus dem Rheingau pflegen alpinen Akzent und haben das Zelt sofort im Griff mit ihren Stücken, die das „Prosit der Gemütlichkeit“ und Schunkelrunden mit Schlager und Pop verbinden.

„Die Gottestaler haben den Leuten schon voriges Jahr gut gefallen“, berichtet Sgoll, so wurden sie direkt wieder engagiert. Und wieder ist das Zelt gut gefüllt, Werbung müsse nicht mehr groß gemacht werden, sagt der Vorsitzende. GTEV und Brühl haben ihren guten Ruf sicher bei der 21. Auflage des Festes.